Mein Hund frisst Kot...
- Stefanie Schenk
- 22. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

Oft werde ich gefragt, ob ein Nährstoffmangel bei einem Hund, der anderen Kot frisst vorliegt.
Dieses - aus früheren Zeiten stammende – Verhalten Futter zu suchen, deutet meistens nicht auf einen Nährstoffmangel hin. Meistens empfinden unsere Hunde durch die im Fertigfutter befindlichen starken Geruchs- und Lockstoffe im Kot anderer Hunde das Verlangen, dieses „Leckerchen“ fressen zu wollen.
Kot von Pflanzenfressern ist meistens nicht gefährlich. ACHTUNG, bei Hunden mit dem mdr1-Defekt sollten sie tunlichst darauf achten, dass diese keinen Kot von Weidetieren aufnehmen, oftmals werden bei diesen Tieren Wurmmittel (wie z.B. Invermecin) benutzt, die tödliche Folgen bei diesen Hunden (Collie-Arten, Australien shepherd, Shelties, weißer Schäferhund u.a.) haben können. Die Parasiten von Pflanzenfressern verbleiben meist nicht im Darm unserer Hunde. Ganz im Gegenteil zu denen von Fleischfressern. Beim Kot fressen besteht immer die Gefahr, dass sich ihr Hund mit den Darmparasiten des anderen infiziert. Ganz zu schweigen vom hygienischem Teil...
Frisst Ihr Hund aber bei jeder Gassirunde immerzu Kot von Fleischfressern, kann man über einen Enzymmangel oder aber eine nicht intakte Darmflora (Dysbiose) nachdenken. Der Hund sucht instinktiv und aktiv nach Enzymen und Darmbakterien für seine Verdauung. Das Aufnehmen von Kot impliziert natürlich auch die Aufnahme der Darmbakterien und Enzyme des anderen Hundes.
Klären Sie im Zweifel z.B. durch ein Kotprofil ab, wie es um die Darmflora Ihres Hundes steht. In einem Darmflorascreen kann Ihr Tierheilpraktiker sehen, welche Darmbakterien oder ggf. Parasiten zu behandeln sind und entsprechende Mittel auswählen. Hilfreich ist es, wenn Ihnen ein Plan für die Durchführung erstellt wird – Eine solche Behandlung dauert meistens 2-3 Monate, häufig können die Präparate bequem über das Futter verabreicht werden.
Ein Enzymmangel kann z.B. durch eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz vorliegen oder durch einen verminderten CKK Wert (ist für die Produktion und Ausschüttung der Enzyme verantwortlich). Können die Nahrungsmittel nicht vernünftig aufgespalten und richtig verdaut werden weil Enzyme fehlen, suchen einige Hunde instinktiv danach im Kot anderer.
Enzyme können ebenfalls zugeführt werden, um die Verdauung Ihres Hundes zu unterstützen. Sollte eine solche Diagnose festgestellt werden, ist eine Futterumstellung und die Gabe der Enzyme dauerhaft ratsam. Liegt nur eine vorübergehende Pankreas-Schwäche vor, reicht es, die Gabe für einige Wochen zu verabreichen. Sollte das Kot fressen da seinen Ursprung haben, werden sie sehr schnell eine Verbesserung feststellen.
© 2025 Stefanie Schenk, Tierheilpraktikerin
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